EU und Japan bringen gemeinsame Arbeiten zur digitalen Identität voran
Heute hat die EU und Japan ihren zweiten Rat für digitale Partnerschaft in Brüssel abgehalten. Den Vorsitz im Rat führten das für den Binnenmarkt zuständige Kommissionsmitglied Thierry Breton, der japanische Minister für den digitalen Wandel Taro Kono, der Minister für Inneres und Kommunikation Takeaki Matsumoto und der stellvertretende Parlamentarische Minister für Wirtschaft, Handel und Industrie Taku Ishii.
Die EU und Japan bekräftigten die Bedeutung ihrer strategischen Partnerschaft für die Förderung ihrer gemeinsamen Werte und Visionen für einen digitalen Wandel, bei dem die Menschen im Mittelpunkt stehen und die Grundrechte geachtet werden. Die Partner begrüßten die erfolgreiche Umsetzung der Digitalpartnerschaft und zogen eine Bilanz der seit der ersten Tagung des Rates für digitale Partnerschaft im Jahr 2023 erzielten Fortschritte. Sie einigten sich auf eine Liste neuer Ergebnisse für die weitere Zusammenarbeit bei zentralen digitalen Technologien wie künstliche Intelligenz (KI), 5G, 6G, Halbleiter, Hochleistungsrechnen (HPC) und Quantentechnologie, Stärkung der Zusammenarbeit in der Daten- und Plattformwirtschaft, Unterseekabeln, eID und Cybersicherheit.
Wichtigste Ergebnisse der zweiten Tagung des Rates für digitale Partnerschaft
Die EU und Japan haben heute eine Kooperationsvereinbarung über digitale Identitäten und Vertrauensdienste unterzeichnet. Mit dieser Vereinbarung wird ein gemeinsames Verständnis der Initiativen zur digitalen Identität zwischen der EU und Japan aufgebaut, die Vorteile für den elektronischen Handel und Geschäftsmöglichkeiten schaffen, indem Bürokratie abgebaut und die Effizienz gesteigert wird. Die Vereinbarung wird den freien Datenverkehr mit Vertrauen durch Zusammenarbeit und Nutzung von Fällen auf der Grundlage der EUid-Brieftasche und der Vertrauensdienste erleichtern. Sie soll auf der nächsten OECD-Ministertagung am 2./3. Mai 2024 als gemeinsames bewährtes Verfahren vorgestellt werden.
Im Bereich Halbleiter haben die EU und Japan beschlossen, ein Expertenteam einzusetzen, das ein Forschungsprogramm zur Umsetzung der Kooperationsvereinbarung über Halbleiter vom Juli 2023 entwickeln wird. Sie bereiten auch eine Verwaltungsvereinbarung vor, um den Informationsaustausch über öffentliche Förderregelungen zu fördern.
Die EU und Japan werden ihre gemeinsame Arbeit im Bereich Hochleistungsrechnen (HPC) fortsetzen und hybride Quantum-HPC-Anwendungen und Anwendungsfälle für die weitere Zusammenarbeit ermitteln. Sie werden Themen für gemeinsame Projekte in der Grundlagenforschung im Quantenbereich prüfen. Die beiden Partner prüfen auch die Zusammenarbeit im Bereich der Cybersicherheit, einschließlich Normen und Möglichkeiten zur Schließung der Qualifikationslücke.
Im Bereich 6G haben die EU und Japan Kooperationsforschungsprojekte ins Leben gerufen und beabsichtigen, globale Normungsinitiativen zu unterstützen, die für die Entwicklung von 6G- Technologien von entscheidender Bedeutung sind. Beide Seiten bekräftigten ihre gemeinsame Vision für offene und widerstandsfähige Netze.
Darüber hinaus kündigten die Partner ihre Absicht an, die Zusammenarbeit zwischen dem EU- Amt für künstliche Intelligenz und dem japanischen Institut für KI-Sicherheit zu verbessern. Sie werden weiterhin den KI-Prozess und den Verhaltenskodex der G7 in Hiroshima unterstützen, um eine vertrauenswürdige globale KI-Governance zu gestalten. Die EU forderte japanische Unternehmen ferner auf, sich an dem von der Kommission ins Leben gerufenen KI-Pakt zu beteiligen, um die frühzeitige Einhaltung wichtiger Bestimmungen des KI-Gesetzes auf freiwilliger Basis zu fördern, bevor es in Kraft tritt und allgemein anwendbar wird.
Die EU und Japan haben bestätigt, wie wichtig es ist, sichere und widerstandsfähige Unterseekabelinfrastrukturen im Einklang mit der am 3. Juli 2023 zwischen der Europäischen Kommission und dem Ministerium für Inneres und Kommunikation unterzeichneten Kooperationsvereinbarung über Unterseekabel für eine sichere, widerstandsfähige und nachhaltige globale Konnektivitätaufzubauen. Beide Seiten werden ihre Zusammenarbeit bei der Entwicklung direkter Konnektivitätsverbindungen zwischen Europa und Japan, beispielsweise über die Arktis, fortsetzen, um Geschäftsmöglichkeiten, vertrauenswürdige grenzüberschreitende Datenströme und ozeanografische Forschung zu fördern.
Um ein sicheres Online-Umfeld zu gewährleisten, in dem das Recht auf freie Meinungsäußerung gewährleistet ist, vereinbarten die EU und Japan schließlich, die Einrichtung eines regelmäßigen Kanals für den Informationsaustausch über Vorschriften für Online-Plattformen wie die europäischen Gesetze über digitale Dienste und digitale Märkte zu prüfen.
Nächste Schritte
Die nächste Tagung des Rates für digitale Partnerschaft ist für 2025 in Tokio (Japan) geplant.
Hintergrund
Die EU und Japan gehören beide zu den größten digitalen Volkswirtschaften der Welt. Sie haben am 12. Mai 2022 auf dem 29. Gipfeltreffen Japan-EU in Tokio die erste digitale Partnerschaft ins Leben gerufen. Ziel der Digitalpartnerschaft ist es, die Zusammenarbeit in digitalen Fragen voranzutreiben. Dies soll hauptsächlich durch eine verstärkte kooperative Erforschung von Spitzentechnologien, durch einen Regulierungsdialog und Konvergenz sowie das Vertreten gemeinsamer Standpunkte in internationalen Foren geschehen.
Die Digitalpartnerschaft EU-Japan ist Teil der EU-Strategie für die Zusammenarbeit im indopazifischen Raum, mit der die Partnerschaften der EU in Asien gestärkt werden sollen.
Für weiterführende Informationen
Gemeinsame Erklärung EU-Japan
Erste Tagung des Rates für digitale Partnerschaft EU-Japan
Digitale Partnerschaften
Quote
Zařazeno | út 30.04.2024 13:04:00 |
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Zdroj | Evropská komise de |
Originál | ec.europa.eu/commission/presscorner/api/documents?reference=IP/24/2371&language=de |
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