Presseerklärung von Präsidentin von der Leyen mit der italienischen Ministerpräsidentin Meloni

Ich bedanke mich sehr dafür, dass ich heute bei Ihnen zu Gast sein durfte und dass Sie es mir ermöglicht haben, in einem Hubschrauber über das betroffene Gebiet zu fliegen. Es brach mir das Herz, all dies zu sehen: die Überschwemmungen und die Wassermassen; das Land, das unter Wasser steht; aber auch den ganzen Schlamm und die tiefen Narben, die die zahlreichen Erdrutsche in der Landschaft hinterlassen haben.

Es war sehr hilfreich, das ganze Ausmaß des Schadens und der Zerstörung, aber auch die unterschiedlichen Probleme, die dadurch entstanden sind, von oben zu sehen. Wie Präsident Bonaccini mir berichtete, ist dies eine wirtschaftlich sehr erfolgreiche Region. Die Emilia-Romagna hat eine lange und reiche Geschichte. Umso schmerzlicher ist es, zu sehen, wie tiefgreifend die Zerstörung und die Verwüstung sind. Ich bin daher im Grunde hier, um eine klare Botschaft zu senden, die da lautet: „Tin bòta. L'Europa è con voi.“

Es ist für uns natürlich eine Frage der Solidarität, dass wir das Katastrophenschutzverfahren der Union sofort ausgelöst haben. Wie Sie erwähnten, haben sich neun Mitgliedstaaten sofort bereit erklärt, Hilfe zu leisten. Es sind Wasserpumpen aus Frankreich, Belgien, der Slowakei und Slowenien eingetroffen; mit ihnen 100 Menschen, die diese Wasserpumpen bedienen. Das ist ein Paradebeispiel der europäischen Solidarität.

Ich bin aber auch zutiefst beeindruckt von den Hunderten von Freiwilligen, die hierhergekommen sind. Sie sind wahre Engel im Schlamm. Es war ganz erstaunlich zu sehen, welch positiven Effekt diese Gesten der Solidarität haben können. Es war wirklich toll.

Momentan müssen wir zuallererst in der dringlichsten Notlage zusammenarbeiten. Wir haben aber natürlich auch über Hilfe und Unterstützung durch die Europäische Union gesprochen. Denn ich habe die Verwüstung in der Tat mit eigenen Augen gesehen. Für viele Landwirte ist dies eine Katastrophe. Daher muss die Reserve für Krisen im Agrarsektor ausgelöst werden. Das ist Punkt eins.

Doch dann halte ich in der Tat auch eine Unterstützung durch den Solidaritätsfonds für angebracht. Wir wissen, dass es für den Solidaritätsfonds zu Beginn immer eine Bedarfs- und eine Schadensanalyse geben muss. Leider war diese Region schon einmal von einer Katastrophe betroffen. Denn vor elf Jahren kam es zu einem schrecklichen Erdbeben. Aber wir haben einen strukturierten Ansatz.

Ich möchte auch die Mittel aus dem Kohäsionsfonds erwähnen, die genutzt werden können. Und wenn wir in die Zukunft und auf die künftige Prävention blicken, so stehen – Gott sei Dank –, im Rahmen des Plans NextGenerationEU sechs Milliarden Euro für die Verhütung von Überschwemmungen, für die Erdbebenvorsorge und für die Stärkung der Infrastruktur bereit. All dies ist also bereits in Planung.

Wir verfolgen daher einen stufenweisen Ansatz. Und ich bin überzeugt, dass wir sehr gut zusammenarbeiten werden.